SUBSIGNAL

Letztes Jahr erschien mit „A Poetry Of Rain“ das 6. Studioalbum der deutsch-niederländischen AOR-Progger. Und das ist natürlich immer noch relevant und rockig und auf den kommenden Konzerten mit dabei. Subsignal sind aber schon länger im Geschäft und es gibt spannende Sounds und spannende Geschichten aus dem Leben und Werk der Band zu berichten. Einige davon gibt hier im exklusiven musix-Interview. Das aber dieses Mal auch etwas anders und besonders ist, denn die Fragen stellten sich Gitarrist und Songwriter Markus Steffen und Sänger Arno Menses gegenseitig.

Subsginal

Markus Steffen: Arno, viele wissen ja um deinen AOR-Background und von deiner Liebe zu Künstlern wie Journey oder John Farnham. Wie geht das zusammen mit deiner Arbeit in unseren Bands Sieges Even oder aktuell mit Subsignal? Siehst du darin einen Widerspruch oder vielleicht sogar etwas, das sich gegenseitig befruchtet?
Arno Menses: Ja, mit Sieges Even war es vielleicht etwas mehr herausfordernd, da die Musik rhythmisch etwas komplizierter war. Aber im Prinzip, wenn der instrumentale Teppich schon melodisch ist,
ist es für mich nicht so schwierig, um dazu eine gute Melodie zu singen. Es gibt nur einen Widerspruch, wenn man einen sieht, unsere typischen Progheads können das gerne bestätigen, aber ist mir egal. Es gibt nur eine Regel und das ist, dass es keine Regeln gibt. Da Subsignal sowieso unser Ding ist, ist es noch einfacher und sind die melodischen Möglichkeiten weitläufiger als zuvor. Obwohl Du mich trotzdem manchmal vor Herausforderungen stellst.

Markus Steffen: Gibt es ein bestimmtes Album von uns beiden, das dir besonders am Herzen liegt? 
Arno Menses: Auf Platz 1 steht „The Art Of Navigating By The Stars“, da ich dieses Album als eine enorme Explosion von Kreativität und Emotion erfahre, sowohl von der Musik als auch von den Texten. Es wandert von sehr progressiv nach sehr eingängig und alles, was dazwischenliegt. On top ist das Album sehr ehrlich und pur, mit wenigen Overdubs oder Partytricks. Natürlich darf ich „Beautiful & Monstrous“ nicht vergessen, wo wir auch als eine Art Befreiung unserer Kreativität freien Lauf lassen konnten und bei dem stilistisch so viele Sachen passieren und wir hemmungslos loslegen konnten.

Markus Steffen: Erzähl den Lesern doch noch mal von jener unheilvollen Zeit, in der wir uns kennengelernt haben😊
Arno Menses: Das war von unserer Seite aus sehr entspannt und respektvoll, so wie es, finde ich, heute noch immer ist. Du hast einen Sänger gesucht, ich habe mich bei dir beworben und dich vollgelabert, bis Du einfach, aus Mitleid ja gesagt hast. Ich glaube, wir haben musikalisch, obwohl wir trotzdem sehr unterschiedliche Einflüsse haben, etwas, was uns gleichermaßen triggert oder berührt. Das hat uns zusammengebracht und gehalten. Für mich war die Anfangszeit, ich war ein Rookie, enorm spannend. Man macht sich auch noch keine Gedanken, ob die Platte gut bei Presse und Publikum ankommt oder ob die nächste Tour in die roten Zahlen geht … nur Musik, Spaß und Jack Daniel’s … great days!

Arno Menses: Markus, du hast viele Sachen, die dich interessieren oder sogar berühren. Du hast gefühlt non-stop kreative Impulse, die du in Musik und Texte umwandeln kannst. Wäre es keine Musik gewesen, was würdest du mit dieser Kreativität machen, wie würdest du dich äußern, und warum?
Markus Steffen: Das ist schwer zu beantworten. Ich würde gerne malen können und überlege zuweilen, ob ich tatsächlich damit anfangen sollte. Als ich als 12-Jähriger mit der Musik begonnen habe, gab es für mich allerdings nur die Gitarre. Ich hatte sofort eine Band, in der wir auch eigene Songs spielten bzw. was wir für Songs hielten. Aber ich glaube schon, dass die Gitarre das richtige Instrument für mich ist, um das, was raus will, in die Welt zu bringen. Hätte ich diese Möglichkeit nicht …puh, das ist eigentlich unvorstellbar. Aber wer weiß, vielleicht würde ich tatsächlich einen Pinsel in die Hand nehmen.

Arno Menses: Musikalisch und Textlich…Sieges Even oder Subsignal? Warum?
Markus Steffen: Das macht für mich eigentlich keinen Unterschied. Ich denke, ich habe meine Art, Texte zu schreiben. Das hat sich nicht sonderlich geändert. Vielleicht ist bei Subsignal alles etwas homogener, da mit Ausnahme von „Every Able Hand“ ja alles von mir stammt. Bei Sieges Even stammten einige Texte ja zuweilen auch von anderen Bandmitgliedern, was ich insgesamt nicht immer gelungen fand. 

Arno Menses: Wir haben viel erlebt zusammen in Sieges Even und Subsignal. Was sind so deiner Highlights und was sind die Lowpoints?
Markus Steffen: Der Negativpunkt schlechthin war natürlich das Ende von Sieges Even, weil wir ja wirklich auf einem guten Weg waren. Denk nur an die Tournee mit Journey oder unsere Konzerte in Griechenland und in Moskau. Aber über Sieges Even schwebte immer eine dunkle Wolke: die unterschwelligen Konflikte, die irgendwann einfach zu massiv wurden. Mit Subsignal waren natürlich unsere Shows in den USA ein unvergessliches Highlight oder unsere Tour im Vorprogramm von Saga, die beiden Loreley-Konzerte. Ich schätzte insgesamt die kreative Freiheit bei Subsignal sehr – etwas, was davor in dieser Form niemals möglich gewesen wäre. 
A POETRY OF RAIN, Soulfood
21.3.-21.4.24, Break Out Promotion

21.03.24 Stuttgart, Club Zentral
22.03.24 Oberhausen, Zentrum Altenberg
23.03.24 Rüsselsheim, Das Rind 24.03.24 München, Backstage
17.04.24 Hamburg, Logo
20.04.24 Erlenbach am Main, Beavers Music Club
21.04.24 Bremen, Meisenfrei
 

Tickets gitb es unter anderem hier: https://musix.reservix.de/tickets-subsignal/t6820

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