Starker UK-Hardrock im Doppelpack. Die Briten Kris Barras Band und die Schotten Gun rocken das Hansa 39. Leider ist die Halle im Feierwerk nur schwach besucht, was beide Bands aber nicht von starken Performances abhält.
War der ehemalige Mixed-Martial-Arts-Profi Kris Barras anfangs eher bluesrockig unterwegs, geht er es jetzt mehr modern rockend an. Das neue Album kann mit denen vergleichbarer Alternative-Acts wie Alter Bridge, Papa Roach oder 3 Doors Down leicht mithalten. Die Kris Barras Band hat Power, Pop-Appeal und Hitpotential am Start. Kraftvoller Gesang und starke Chöre machen ihre Show in Kombination mit gelungenen Kompositionen ziemlich ansprechend. Und Barras ist wirklich ein Tier an der Gitarre und haut die flotten Soli, aber auch die gemäßigten Blues-Grooves nur so raus. Gute Stunde Spielzeit – guter Auftritt.
Dann Gun, die Ende der 80er- und große Teile der 90er-Jahre eine große Nummer im Rock-Geschehen waren, viel auf MTV gespielt wurden und seinerzeit sogar die Rolling Stones supporteten. Nach einer längeren Auszeit kämpfen sich die Schotten seit 2008 wieder zurück ins Business und sind nach jahrelanger Deutschland-Abstinenz auch mal wieder hierzulande zu erleben.
Sänger Dante Gizzi ist sichtlich erfreut über den Germany-Trip und liefert stark und sympathisch ab. In der Originalbesetzung war er noch für den Bass zuständig, ist aber schon lange ans Mikrofon gewechselt. Und sein Timbre klingt wirklich ziemlich ähnlich wie das von Ursänger Mark Rankin, der nicht mehr dabei ist. Was Klassikern wie „Better Days“ oder „Don’t Say It’s Over“ ebenso viel Wiedererkennungswert und Ausdruck verleiht wie aktuellen Titeln wie „All Fired Up“. Außerdem steht ihm Bruder Guiliano, der auch zu den Gründern gehört, an der Gitarre zur Seite.
Gemeinsam mit neuen Leuten zeigt man, dass mit Gun wieder zu rechnen ist. Oder wie Dante Gizzi sagt: „We Are Back With A Vengeance!“
Hoffentlich bald wieder …
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