Die amerikanischen Indie-Rocker Soul Asylum waren schon seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr in Deutschland auf Tour, beackern jetzt aber mal wieder die Klubs hierzulande. Und das ist echt gut!
Etwas gewöhnungsbedürftig ist hingegen Singer/Songwriter Paul Holland, der den Abend im Strom eröffnet. Mit seinen ruhigen, mitunter fast weinerlich wirkenden Melodien passt er nur sehr bedingt ins Vorprogramm von Soul Asylum, die dann knapp 90 Minuten auf den Putz hauen. Und natürlich gibt es auch „Runaway Train“ zu hören. „Runaway Train“ von 1992 war nicht nur kommerziell, mit mehrfach Platin und küntlerisch mit einem Grammy-Award prämiert, der größte Erfolg der Indie-Rocker aus Minneapolis, auch humanitär war die Single effektiv. Dank des Songs und des dazugehörigen Videos, in dem Bilder von vermissten Kindern gezeigt wurden, konnten sogar einige dieser „Runaways“ wieder gefunden werden.

Wobei die Nummer weder damals noch heute repräsentativ ist für die Band um Sänger Dave Pirner. Kracher wie „Somebody To Shove“ aus den 90ern oder „Freeloader“ vom neuen Album sind das schon eher. Pirner und Co. rocken tight und punkig und machen ordentlich Laune und Lärm im gut gefüllten Strom. Das raue, röchelige Timbre von Pirner wirkt dabei ebenso natürlich gereift wie der Sound der Band, von der er das letzte amtierende Gründungsmitglied ist.