Ein milder Abend im Oktober. Auf den Straßen ist nichts los und wen es an diesem trostlosen Montag in die Kranhalle des Feierwerks verschlagen hat, der wird sich späterhin noch über was ganz Großes freuen dürfen. Die aus Amerika stammende Wahlhamburgerin steht mit sich, ihrer Zweimannband und unzähliger Instrumenten-Technik vor einem scheuen und respektvollem Publikum. Obwohl schon einige Veröffentlichungen von und mit ihr seit 2013 auf dem Plattenmarkt kursieren, war Sophia Kennedy nie wirklich greifbar und scheint erst in den letzten zwei Jahren so richtig sichtbar geworden zu sein. Es war aber auch anscheinend nur dem wirklich interessierten Musikliebhaber vorbehalten, sie wahrzunehmen.
Die Mischung aus diverser Elektronica wie Synthesizern, Keyboards und Drummachine, elektrischer Bassgitarre, traditionellem Drumset und nicht zuletzt die sich durch all die Jahre in den Veröffentlichungen bemerkbar machende Orgelliebhaberei der Sängerin machte es dem breiten Hörerspektrum vielleicht auch etwas schwerer, auf diese wirklich herausragende Künstlerin aufmerksam zu werden. Mit den zwei äußerst versierten und absolut manisch mit ihrer Technik bzw. den Trommeln verbundenden Bandkollegen entzog sie der lauschenden Crowd schnell die Schüchternheit. Diese ließ sich nun hingerissen auf das Repertoire von psychedelisch-jazzig bis episch-abgefahren zu minimal-düster und dann wieder zu altmodisch-unerwartet ein. Was ganz besonders hervorsticht ist diese melancholisch dramatische Melodienfindung von Sophia, die einen derart mitreißt, dass man sich am Ende fragt: „War das alles nur ein Traum oder hat mich diese Band jetzt wahrhaftig in andere, nie gekannte Gefilde geführt?“ Wer sich hier derart in die dargebotene Musik fallen lassen konnte, der hat an diesem Abend wirklich einen großen Schatz gehoben.
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