Die Frage nach der ultimativen Rockband wird immer wieder gestellt und ist wohl letztlich nicht zu klären. Wobei Deep Purple definitiv zu den heißesten Kandidaten bzw. Antworten zählt. Das dürfte auch Keyborder und Hammond-Organist Andreas König von der Deep Purple-Tribute-Formation Purple Rising so sehen. Im musix-Interview gab er aber auch noch andere Antworten.
musix: Was ist die Motivation für euch, die Musik von Deep Purple zu interpretieren?
Andreas König: Die Musik von Deep Purple ist zeitlos. Das erste Mal sah ich die Band live im Jahr 1987 in der Frankfurter Festhalle, damals noch in der klassischen MKII-Besetzung mit Ritchie Blackmore an der Gitarre und Jon Lord an der Orgel. Live war die Band plötzlich ganz anders als auf Platte – die Songs wurden anders gespielt, es wurde viel improvisiert. Was mich anfangs zugegebenermaßen irritierte, lernte ich im Laufe der Jahre zu schätzen und zu lieben. Zwei Deep-Purple-Konzerte sind nie gleich, es passieren ständig unerwartete Dinge beim Zusammenspiel der Akteure. Das setzt natürlich ein hohes Maß an Musikalität und Virtuosität voraus: Bei Deep Purple stehen fünf gleichberechtigte Musiker auf der Bühne mit gleichen musikalischen Anteilen. An eine DeepPurple-Tribute-Band stellt dies einerseits eine große Herausforderung, andererseits wird es nie langweilig, weil es im Geiste des Originals ist, Songs immer wieder neu zu interpretieren. Bei unseren Konzerten gibt es kein Sicherheitsnetz – der Zuschauer hört das, was gespielt wird. Das kann natürlich auch nach hinten losgehen, es birgt aber auch die Chance, dass spontan Neues entsteht. Diese Spannung spüren wir mit Purple Rising bei jedem Konzert, und das überträgt sich auf das Publikum.
musix: Eure diesjährige Tour steht unter dem Motto „50 + 5 Jahre Deep Purple in Rock“. Was macht dieses 1970 erschienene Album so besonders?
Andreas König: „Deep Purple in Rock“ ist ein in vielerlei Hinsicht wegweisendes Album. Als erstes Studio-Album der klassischen MK-II-Besetzung mit Ian Gillan am Gesang und Roger Glover am Bass gilt es als Manifest des Hard Rock, das Generationen von Musikern und Fans inspiriert hat. Es etablierte Deep Purple als eine der führenden Bands ihrer Zeit und legte den Grundstein für anhaltenden Erfolg in den folgenden Jahrzehnten.
musix: Du könntest wahrscheinlich Stunden über dieses Album und die Band sprechen. Was ist für dich die Quintessenz?
Andreas König: Um „Deep Puple in Rock“ in kurzen Worten zusammenzufassen: Es ist das Album einer noch jungen Band in Höchstform, die endlich ihren Sound gefunden hat, diesen zur vollen Entfaltung bringt und damit ein neues musikalisches Genre definiert: den Hardrock.
musix: Was dürfen die Zuschauer bei den Konzerten zusätzlich zu „Deep Purple In Rock“ erwarten?
Andreas König: Im 2. Set werden wir ein Best-of-Programm spielen, mit unverzichtbaren Titeln wie „Highway Star“, „Burn“ oder „Perfect Strangers“, es ist aber auch die eine oder andere Überraschung in der Setlist, auf die sich das Publikum besonders freuen kann.
musix: Auf euren Live-Fotos sieht man eine beeindruckende Kulisse aus Marshall-Verstärkern und Leslies. Habt ihr dieses Equipment bei allen Konzerten dabei?
Andreas König: Selbstverständlich! Ich würde unsere „Wand“ aber nicht als Kulisse bezeichnen, die Amps und Boxen sind ja keine Attrappen, sondern tatsächlich im Einsatz. Die Marshall-Boxen, das Ludwig-Drumset und die Hammond haben einen eigenen und charakteristischen Klang und ermöglichen erst, den „alten“ Deep-Purple-Sound wirklich authentisch darzubieten. Ich werde häufig darauf angesprochen, warum ich es mir antue, die schwere Hammond mit mir herumzuschleppen, in der heutigen Zeit gebe es ja brauchbare Clones. Für mich stellt sich diese Frage aber nicht. Das Original hat einen lebendigen Klang, den kein Clone nachzuahmen vermag. Auch wenn vielleicht nicht jeder Zuschauer den Unterschied hört, ich höre ihn. Wenn neben mir zwei Leslies brodeln, spiele ich ganz anders. Und natürlich spielt auch die Optik eine Rolle: Unser Bühnenbild wirkt authentisch und ergänzt optisch das, was die Zuschauer zum Hören bekommen.
10.10.25-25.4.26, Purple Rising GbR
Veranstaltungen:
10.10.25 Herford, Kulturwerk
11.10.25 Salzgitter, Kulturscheune
17.10.25 Rüsselsheim, Das Rind
07.11.25 Mannheim, 7er Club
21.11.25 Künzell, Alte Piesel
13.12.25 Nierstein, Altes E-Werk
30.12.25 Wetzlar, Event-Werkstatt
30.01.26 Reichenbach/Fils, Die Halle
31.01.26 Schweinfurt, Stattbahnhof
06.03.26 Münster, Rare Guitar
07.03.26 Schmallenberg, Habbels
21.03.26 Gelnhausen, Warehouse 7
10.04.26 Koblenz, Café Hahn
24.04.26 Melle-Buer, B22
25.04.26 Celle, CD Kaserne
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